Fortschritte auf dem Weg zum Handfunkgerät der Zukunft
In einem interessanten Vortrag auf der 2015 Orlando Hamcation berichte Bruce Perens, K6BP, ein Verfechter quelloffener Hard- und Software im Amateurfunk, über Fortschritte bei der Entwicklung von Soft- und Hardware für einen Prototyp des “HT of the Future” (Handfunkgerät der Zukunft).
Darin kritisiert Bruce die entstandene Diversifizierung (D-STAR, DMR, APCO P25, C4FM Fusion etc.) bei den digitalen Sprachübertragungsverfahren (DV) der Hersteller kommerzieller Handfunkgeräte für den Amateurfunk und verweist auf die Vorzüge des von David Rowe, VK5DGR, entwickelten FreeDV-VHF-TDMA-Systems (bis zu 10 dB S/N Empfindlichkeitsgewinn gegenüber FM & Co. bei nur 1,2 kHz Bandbreite, Realisierbarkeit eines Repeaters auf demselben Kanal dank TDMA).
In einem “HT of the Future” sind die Softwarelösungen für einzelne Sende- bzw. Modulationsarten nur noch Apps, die vom Nutzer installiert und sogar verändert werden können – wie beim allgegenwärtigen Smartphone. Auf diese Weise kann ein solches Gerät, geeignete Apps vorausgesetzt, alle o. g. DV-Verfahren und viele weitere realisieren.
Als einen Ansatz für die Hardware favorisiert Bruce die Whitebox von Chris Testa, KD2BMH, ein quelloffenes Hand-SDR. Ein in Entwicklung befindlicher Prototyp soll bei 2 W Sendeleistung den Frequenzbereich von 50 MHz bis 1 GHz überstreichen. Die Entwicklung einer speziell dafür zugeschnittenen Senderendstufe stellt wegen der hohen Linearitätsanforderungen noch eine Herausforderung dar.
Interessant ist, dass selbst K6BP nicht alle Teile der Hard- und Software offenlegen will, um unautoriserten kommerziellen Nachbauern den Zugang zumindest zu erschweren.
Der Vortrag ist in einem Youtube-Video von Ham Radio Now mit Gary Pearce, KN4AQ, ab der Minute 15.55 zu sehen.
Quelle: Funkamateur (www.funkamateur.de)
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