Weltrekord: Daten mit 40 Gb/s per Funk auf 240 GHz

Veröffentlicht in der “Elektor News” am 23 Mai 2013

Die Basis für zukünftiges drahtloses Breitband-Internet
 
Forschern des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Festkörperphysik IAF und des Karlsruher Instituts für Technologie KIT ist es gelungen, 40 Gb/s bei 240 GHz und über eine Entfernung von einem Kilometer per Funk zu übertragen. Mit ihrer jüngsten Demonstration haben sie einen neuen Weltrekord erzielt und knüpfen damit erstmals an die Kapazität von Glasfasern an. Solche Richtfunkstrecken könnten zukünftig Lücken in der Versorgung mit Breitband-Internet schließen, indem die drahtlosen Links das Netz an schwer zugänglichen Stellen oder im ländlichen Raum ergänzen.

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Die Nutzung des hohen Frequenzbereichs von 200 bis 280 GHz ermöglicht nicht nur die schnelle Übertragung großer Datenmengen, sondern auch einen sehr kompakten technischen Aufbau. Da die Abmessungen elektronischer Schaltungen und Antennen mit der Frequenz bzw. Wellenlänge skalieren, ist der Sender- und Empfängerchip nur 4 x 1,5 mm groß. Die am Fraunhofer IAF entwickelte Halbleitertechnologie auf Basis von Transistoren mit hoher Ladungsträgerbeweglichkeit (HEMT) ermöglicht es, den Frequenzbereich zwischen 200 und 280 GHz mit aktiven Sendern und Empfängern in Form von kompakten ICs zu nutzen. In diesem Frequenzbereich weist die Atmosphäre geringe Dämpfungswerte auf, so dass breitbandige Richtfunkstrecken möglich werden.
 
Bild: Ulrich Lewark / KIT

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Anmerkung von Thomas, IW3AMQ:

In Europa ist dem Funkamateurdienst der Bereich von 241 GHz bis 250 GHz zugewiesen (IARU Region 1), in Italien ist der Bereich von 241 GHz bis < 248 GHz im sekundären Anwendungsbereich (statuto secondario), der Bereich von > 248 GHz bis 250 GHz ist im primären Anwendungsbereich (statuto primario). Der letzere Bereich (> 248 GHz bis 250 GHz) darf von kommerziellen Betreibern nicht verwendet werden.