Neue Antennenanlage für Kurzwelle am Gitschberg installiert.
Der Traum eines jeden Kurzwellen Funkamateurs ist wohl eine gute Funkposition und einen störungsfreien Empfang zu haben. Da es in einem bewohnten Gebiet immer schwieriger wird eine Kurzwellenantenne aufzustellen, hatten wir letzten Winter eine Testantenne auf Fiberglasrohre auf dem Gitschberg installiert und mittels ferngesteuerte Funkstation aus dem Clublokal in Bruneck betrieben.
Es kam anfangs immer wieder zu Ausfällen in der Datenübertragung. Als diese behoben wurden, konnte man vor allem auf den langwelligen Bändern starke Störungen hören, welche von der naheliegenden Umsetzer Station emittiert wurden. Es wurden mehrere Versuche unternommen um die Störungen direkt an den Geräten zu reduzieren, aber leider erfolglos. Es blieb also nur mehr noch eine Möglichkeit übrig und zwar die Kurwellenantenne so weit wie möglich zu verstellen um aus dem Störnebel herauszukommen.
Das zu realisieren war nicht so ganz einfach, denn dazu benötigt es stabile Standrohre die die Antenne tragen. Es gibt am Gitschberg nur Latschen und keine Bäume um eine Antenne aufzuhängen.
Eines Tages hat sich Sepp IN3USF aus Lana gemeldet und hat uns verschiedene Aluminium Rohre mit jeweils 6 m Länge und verschiedenen Durchmessern (bis 80 mm) angeboten. Sofort haben wir zugeschlagen und Sepp hat mit Gerald IN3PGD in einem Wohnmobil die langen Rohre nach Meransen transportiert.
Ewald IN3EID hat die Antennensockel zusammengeschweisst, bestehend aus 2 m langen 65mm breiten Winkeleisen mit Zanken, denn die Antennenrohre sind insgesamt 10-11 m hoch und müssen entsprechend stabil aufgstellt werden. Stürme und Schnee gibt es oben am Berg sehr häufig.
Am letzten Samstag, den 5. August 2017 wurde die Arbeit von Herbert IW3BRH, Thomas IW3AMQ, Karl IN3EBP und meiner Wenigkeit angegangen.
Markus IN3ADF hatte uns sein SOTA Kurzwellen Equipment geliehen und wir konnten die richtige Stelle zum Aufstellen der Rohre suchen und auch finden.
Nun ging es zur Sache. Für jedes der drei Standrohre (> 1o m) musste ein 1 m tiefes Loch gegraben werden um den Sockel zu fixieren. Schon beim ersten Loch kam nach 20 cm Tiefe, harter Fels zum Vorschein. Für Herbert und Karl war das kein Hindernis und nach einigen Stunden beim müheseligem Graben war das erste Loch fertig.
In der Zwischenzeit hat Thomas einige Umbauarbeiten am Umsetzer erledigt (Fernsteuerung, Antenne, Vorverstärker, usw.) und ich habe mich um den Zusammenbau der Rohre gekümmert.
Am späten Nachmittag waren alle drei Rohre aufgestellt und als nächstes konnte die Antenne (WINDOM) aufgezogen werden. Da die Einspeisung der Antenne vom Mitterohr ausgeht, musste ein ca. 50 m langes Koaxkabel vom Umsetzer zum Standrohr verlegt werden. Dieses wurde in einem Kunststoffrohr eingezogen und dann noch eingegraben.
Das Ergebnis beim Testen des Empfanges war sehr zufriedenstellend. Auf dem 80 m Band war keine Störung zu hören (das war das Band, das am stärksten gestört war).
Todmüde aber glücklich über die gelungene Arbeit sind wir dann gegen 20 Uhr nach Hause.
Nachdem am Samstag nicht alle Arbeiten abgeschlossen werden konnten (die Fixierseile der Stangen waren zu kurz), sind wir am Montag erneut auf den Gitschberg gefahren. Dank der Hilfe von Karl IN3EBP mit Tochter Sandra, IN3GYZ Hubert konnten wir gemeinsam alle nicht erledigten Arbeiten abschliessen.
Ich möchte mich bei allen Helfern und Spendern bedanken die diese tolle Antennenanlage ermöglicht haben. Das ist eine große Aufwertung unserer Remotestation und wünsche allen viel Spaß beim DX-en vom Clublokal aus.
73 de Kurt IN3DOV
Mehr Fotos gibt es im Fotalbum Gitschberg