Ein etwas “kritischer” Beitrag zur D-Star Entwicklung.
Hallo an alle,
bin zufällig auf diesen Artikel im Internet gestossen und habe mir gedacht, er wäre auch für unsere Homepage interessant. D-Star Betriebstechnik verlangt wirklich einiges mehr als nur ein FM QSO zu fahren, und erfahrungsgemäss sind einige OM’s mit dem Einstellen des Funkgerätes überfordert. Wer es aber schafft in D-Star QRV zu werden, der wird begeistert sein.
Verfasst wurde der Text von DL7VDX.
73 de Kurt IN3DOV
D-STAR ja, aber….
Man sollte ja nun nicht alles verdammen, was man selbst nicht mag – das liegt mir fern. Es gibt einiges im Amateurfunk, dass mir nicht liegt, allerdings denke ich deswegen nicht, dass diese Dinge wenig Sinn machen.
Aber nach all den Jahren der Anstrengung, kann unter dem Strich noch lange nicht die Rede davon sein, dass D-STAR ein verbreitetes System ist, welches von einer breiten Masse angenommen wurde. An anderer Stelle schrieb ich schon über Eigenschaften des D-STAR-Systems, welche sicherlich als Kriterien dienen können, die eine nennenswerte „Markteinführung und Akzeptanz“ bisher verhindert haben. Zusammengefasst wären das aus meiner Sicht die überaus schlechte bis unerträgliche Modulation sowie die monströsen Preise für Endgeräte. Die Usability, also die Nutzerfreundlichkeit des Systems, ist, milde ausgedrückt, sehr ungünstig. Man muss sich regelrechtes Spezialwissen aneignen, um überhaupt ein QSO fahren zu können. Von der Möglichkeit, sich mit anderen D-STAR-Relais zu verbinden, möchte ich erst gar nicht reden. Ohne externe Hilfe eines wissenden Funkamateurs gerät man schnell in eine Frustphase und klönt derweil lieber auf einem total unmodernen Analog-Relais. Und das ohne Aufzeichnen aller Daten und deren Übermittelung nach Amerika.
Für ältere OMs, von denen der Amateurfunk nun Mal reichlich hat, ist D-STAR schlicht eine Zumutung. Die Bedienung und Konfiguration sind schwer zu nehmende Hürden. Die schlechte Audio eines D-STAR-Signals wird, gerade für die älteren unter uns, schwer oder gar nicht zu verstehen sein.
In der Praxis zeigt sich immer wieder, dass D-STAR-Relais in Hinsicht auf Reichweite weniger tauglich sind, als analoge Lösungen. Es gibt kein Fading, es gibt nur „An“ oder „AUS“, okay, ein dazwischen gibt es auch: unbrauchbare digitale Fragmente. Ein analoger Rauscheinbruch ermöglicht es, einem QSO inhaltlich bei weitem länger zu folgen, als wenn die Kiste einfach stumm schaltet, weil nicht genug Bits und Bytes ankommen. Man kann das gut beobachten, wenn ein Analog- sowie ein D-STAR-Relais am gleichen Standort aufgebaut sind. Wenn D-STAR nicht mehr geht, wechselt man auf das analoge Relais, dessen Antenne nur 5 Meter neben dem digitalen strahlt. Der Kosten/Nutzen-Faktor ist nicht nur wegen dieser Argumente äußerst ungünstig. Nicht nur auf der Endgeräteseite, auch auf der Relaisseite sind erhöhte Kosten notwendig.
Gut – experimenteller Amateurfunk kann auch bedeuten, Technologien zu testen und gegebenenfalls aufzugeben oder sie eben so lange zu nutzen, bis das Interesse seitens der Administratoren und User auf dem Niveau einer Flat-Line am EKG angelangt ist. Auch die Technik kennt eine Evolution und deren Prinzip der „natürlichen Auslese“…………..