Romantische Sternschnuppen in der Lorenzi Nacht sind nicht nur etwas fürs Auge.

Hohe Fallzahlen vom 9. bis 15. August.

Alle Perseiden-Sternschnuppen scheinen das Sternbild Perseus als Ursprung zu haben. Damit erklärt sich der Name des Schauers. Grafik: FA
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Es ist wieder soweit: Der vom Komet 109P/Swift-Tuttle verursachte und in Bezug auf die durchschnittliche Länge der Reflexionen ergiebigste Meteorschauer des Jahres – die Perseiden – gibt seine Vorstellung. 2021 wird ein recht breites Maximum am 12. 8. gegen 1930 UTC erwartet. Allerdings wird diesmal und auch die Folgejahre nur mit einem eher mäßigen Auftritt des Schauers gerechnet: Mehr als circa 100 sichtbare Sternschnuppen pro Stunde sollte man nicht erwarten (Daten gemäß IMO). Das DLR, s.u. spricht für unsere Breiten sogar nur von 60. Erst 2027 soll es mit den Reflexionszahlen dann wieder aufwärts gehen.

Der Neumond am 8. August schafft sehr günstige Bedingungen für visuelle Beobachtungen.

Hohe Fallzahlen treten jedoch nicht nur am 12.8., sondern im Zeitraum vom 9. bis 15. August auf, wie uns eine sehr aufschlussreiche Dokumentation des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt aus dem Vorjahr lehrt.

Selbst im 2-m-Band sind Bursts von mehreren Sekunden bis über 1 min Dauer typisch für die Perseiden. Auf 70 MHz und 50 MHz sind die Reflexionen demgegenüber noch merklich häufiger und auch länger, da aufgrund der niedrigeren Frequenzen auch eine schwächere Ionisation der Meteorspur bereits ausreicht. Deshalb eignen sich die Perseiden besonders für SSB-Versuche, denn mitunter kann ein QSO innerhalb eines einzigen langen Bursts komplettiert werden.

Perseiden-Meteoroiden gehören mit etwa 59 km/s zu den schnelleren ihrer Art (beispielsweise treten die Geminiden im Dezember mit nur 39 km/s in die Atmosphäre ein). Deshalb verglühen sie bereits am oberen Ende der E-Schicht, was letztendlich zu einem größeren Funkhorizont führt: Der Schauer ist also besonders geeignet für Weitverbindungen >2000 km. Dank der WSJT-Modes FSK441 und MSK144 reichen hier auch sehr kurze Reflexionen aus, um die notwendigen Daten zu übermitteln. Um gegenseitiges QRM bei nahegelegenen Stationen zu vermeiden, sollte in MSK144 allerdings nicht die 15-s-Option für die Sende-/Empfangsperioden gewählt werden, da in FSK441 ausschließlich in 30-s-Sequenzen gearbeitet wird.
 

DF2ZC, DL2RD

Quelle: www.funkamateur.de