Notfunk bei Erdbeben in Nepal und Indien

Nach einem schweren Erdbeben am 25. April in geringer Tiefe ca. 80 km nordwestlich der nepalesischen Stadt Kathmandu läuft auf dem 20-m-Band ein internationales Notfunknetz, zunächst auf 14 210 kHz, später auf 14 215 kHz und derzeit überwiegend auf 14 205 kHz.

Das schwere Erdbeben und eine Reihe schwerer Nachbeben haben Nepal schwer getroffen und auch in benachbarten Gebieten in Indien Schäden angerichtet. Bis zum 28. April wurden offiziell 3904 Tote und 7180 Verletzte registriert. 1,4 Millionen Menschen benötigen Lebensmittel. Hilfslieferungen und Eintreffen sind in den vergangenen Tagen angelaufen und eingetroffen. Allerdings besitzt der einzige Flughafen in Katmandu nur eine Kapazität für sechs Flugzeuge und der Zugang über Straßen aus Indien ist äußerst lang, mühsam und teilweise zerstört. Sehr viele Helfergruppen mussten in indischen Flughäfen langen und warten auf eine Einflugerlaubnis nach Katmandu.

Die Kommunikation nach Nepal scheint vermutlich dank Satellitenverbindungen im Wesentlichen zu funktionieren. Das Internet ist – vermutlich durch Überlastung – zeitweise gestört, scheint aber auch weitgehend zu laufen.

Als Leitstationen/Netcontrol sind Amir, 4X6TT, und Colin, CT7ACG/G3VCQ, aktiv. Sie sind in Kontakt mit den nepalesischen Stationen 9N1AA, 9N1SP und 9N1KK und versenden per E-Mail Listen mit Material, das in Nepal benötigt wird. Es werden ebenfalls Meldungen von Funkamateuren gesammelt und weitergegeben, die über den Abflug von Hilfsmannschaften aus ihrem jeweiligen Land berichten. Eine aktuelle Meldung des Notfunk-Koordinators der IARU-Region 3, Jim Linton, VK3PC, warnt Funkamateure, die nach Nepal gehen: Funkamateure, die Teil eines Regierungsteams sind, können einreisen. Sie erhalten aber keine Sendegenehmigung oder dürfen Notfunk betreiben. Die Einfuhr von Amateurfunkgeräten ist ebenfalls nicht zulässig. Diese Information stammt von Satish Krishna Kharel, 9N1AA, Senior Advocate der Nepal Amateur Radio Society.

Über diese Zusammenfassung von Informationen und Nachrichten der vergangenen Tage berichtet der DARC-Referent für Not- und Katastrophenfunk Mike Becker, DJ9OZ, mit Verweis auf die IARU und offizielle Stellen.

Quelle: www.darc.de (DARC)

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