Interessantes zur KW-Ausbreitung

Am 23. April 2017 kam es wieder einmal zu einer Öffnung des 10-m-Bandes (Bild ganz unten), die auch Stationen aus Deutschland Verbindungen über die F2-Schicht der Ionosphäre ermöglichte. Dies allein wäre kaum mitteilenswert.
Das Ereignis stellt jedoch ein klassisches Beispiel dar für eine sog. “positive Phase” nach Auftreffen eines durch ein koronales Loch verursachten Teilchenstromes von der Sonne auf die Magnetosphäre der Erde.

Dieser hatte einen geomagnetischen Sturm der Klasse G1 ausgelöst, auch zu erkennen an den Magnetfeld-Indizes A = 54 und K = 5 im Kasten KW/UKW-Ausbreitung. Der intensive Sonnenwind – SW: 751,4 (km/s) – verformte die Magnetosphäre, wofür die negativen Z-Komponente des Erdmagnetfeldvektors, Bz = – 4,6 (nT, Nano-Tesla) steht.

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Die Reaktion der Ionosphäre auf diese Verformung führt zunächst zu einer höheren Teilchendichte und zu einem Ansteigen der MUF. So kam es zu der o. g. Öffnung des 10-m-Bandes. Im Raum Berlin waren zwar kaum Sationen auf 10 m zu beobachten, doch konnte die DXpedition 5V7P mit guten Signalstärken auf dem 12-m-Band gearbeitet werden. Inzwischen dürfte sich allerdings die in obigem Kasten schon prophezeite negative Phase (“Poor” auf den oberen Bändern) eingestellt haben.

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Noch ein Hinweis für Sonnenbeobachter: Das hier wirklich nicht mehr zu übersehende langgestreckte schwarze koronale Loch ist im Bereich des sichtbaren Lichtes nicht wahrnehmbar, sondern nur im extremen UV-Bereich zu erkennen. Das Foto (NASA/SDO) wurde von einem NASA-Satelliten bei einer Wellenlänge von 19,3 nm aufgenommen.

Red. FA/-rd

Quelle: www.funkamateur.de