“IN3DOV – Ich über mich -” – Funkamateure stellen sich vor
Nachdem mir die Idee vom Peter IN3BQX, sich in der Homepage vorzustellen sehr gut gefallen hat, möchte auch ich versuchen etwas über mich zu schreiben.
Die Leidenschaft zum Funken ist in meiner Kindheit aufgekommen. Vom Osterhasen hatte ich als 11 Jähriger zwei kleine CB Handfunkgeräte geschenkt bekommen, und konnte somit die ersten Erfahrungen mit Funkwellen machen. Als ich Jahre später mein erstes Geld als „Sommerjobler“ verdiente, schaffte ich mir ein richtiges CB Funkgerät an und stellte eine Groundplane Antenne auf. Die Reichweiten waren beeindruckend; von Bruneck aus konnte ich bis nach Welsberg funken und zeitweise sogar Signale aus Brixen aufnehmen….ich war fasziniert.
Kurze Zeit später lernte ich, den leider schon verstorbenen Gianni IN3CBZ kennen, der in meiner Nachbarschaft wohnte und habe zum ersten Mal eine richtige Amateurfunkstation gesehen…..ich war noch mehr fasziniert.
Mein Entschluss stand fest; auch ich wollte Funkamateur werden.
Mit 15 Jahren trat ich zur Prüfung an und erhielt mein erstes Rufzeichen: IW3AGC. Um aber auch auf der Kurzwelle funken zu dürfen, erlernte ich das Morsen und erhielt mit 18 Jahren mein noch heute gültiges Rufzeichen: IN3DOV.
Glücklicherweise sind meine Eltern von der Stadt (Bruneck) nach Stefansdorf „ins Grüne“ umgezogen, und ich konnte mich als Funkamateur so richtig ausleben. Auf dem Hausdach wurde auf einem 8 mt hohen Mastrohr ein 3 Element Beam (Fritzel FB33) für die Kurwelle und oben drauf noch eine 20 Element Antenne für 144 Mhz gesetzt. Mit meinem Vater hatte ich zwar anfangs heftige Diskussionen, aber zu guter letzt hat er selbst mitgeholfen alles zu montieren.
Keine Ecke der Erde war für mich unerreichbar geworden und legte ein DX nach dem anderen ab. Viele Freundschaften entstanden mit unterschiedlichsten Funkern rund um den Erdball; um nur einige anzuführen: 4X4AT in Israel, VK2RV in Australien, SM0EBP in Schweden, OZ7SM aus Dänemark, YB0CHA aus Indonesien. Verschiedene Funkamateure habe ich dann in meinen Reisen auch noch persönlich kennengelernt.
Zudem bereiteten mir direkte Funkverbindungen im 2 Meter Band in SSB und in Telegrafie große Freude und rüstete eine Station auf um über Meteoriten zu funken. Das ist eine sehr besondere Betriebstechnik mit speziellen Anforderungen und wird nur von sehr wenigen betrieben.
1995 kam eine mehrjährige Ruhepause. Das Hobby des Funkens wurde durch andere Beschäftigungen zur Seite gedrängt (Hausbau, Familie, Arbeit, usw.) und habe erst wieder 2005 das Funkgerät erneut eingeschaltet. Die Freude und Überraschung war groß als ich vertraute Stimmen von alten Funkkollegen wieder gehört habe und merkte wie viele Neue dazugekommen sind.
Das Funkfieber hat mich heute wieder voll ergriffen und es gibt kaum einen Tag an dem das Funkgerät nicht eingeschalten wird. Es ist sehr schade, dass ich in meinem heutigen Wohnort in Kiens keine großen Antennen, so wie in Stefansdorf, aufstellen kann und der Empfang stark von Störungen beeinträchtigt wird. Einen Ausweg habe ich glücklicherweise im Mobilfunk gefunden und bin deshalb regelmässig QRV. Besonders freut es mich, wenn ich mit dem Wohnmobil irgendwo in Europa unterwegs bin und mit Mobilantenne oder anderer Behelfsantenne QRV sein kann.
Seit 4 Jahren habe ich die Vereinsleitung des Dolomites Radio Club in Bruneck übernommen und erst in den letzten Jahren verstanden, wie wichtig diese Einrichtung ist.
Funken ist für mich heute immer noch eine sehr attraktive Freizeitbeschäftigung, denn sie verbindet Menschen unterschiedlichster Kultur, Sprache und Herkunft. Ich wünsche mir von Herzen, dass das Hobby des Funkamateurs in Zukunft weiterlebt und nicht von anderen Kommunikationsarten (Internet, Handy, usw.) verdrängt wird.