Nobile-Gedächtnis-Expedition dank Amateurfunk gerettet

Rettung durch die norwegische Küstenwache

Der italienische General Nobile war im Juli 1928 mit einem Luftschiff von Spitzbergen aus gestartet und hatte den Nordpol erfolgreich überquert. Auf der Rückfahrt kam es zur Katastrophe: Das Luftschiff stürzte ab, zehn der Insassen wurden auf das Packeis geschleudert. Dem Bordfunker gelang es, mit der noch funktionsfähigen Anlage einen Notruf abzusetzen, den ein russischer Funkamateur auffing und Rettung organisieren konnte.

Die Geschichte scheint sich auf seltsame Weise zu wiederholen. Am ersten August 2018 stach das Italienische Segelschiff “Mea Lux” mit rund 20 Mann Besatzung vom norwegischen Tromsö aus in See, um den damaligen Fahrtweg des General Nobile zum 90. Jahrestag nachzuempfinden.

Mit an Bord zwei Kamerateams und die italienische Funkamateurin Simone, die unter dem Rufzeichen II0PN/mm auf 40 m und 20 m Betrieb machte. Diese Verbindungen sollten von Medien und auch von Radio DARC zur Berichterstattung begleitet werden.

Am 1. August um 1357 UTC meldete sich II0PN/mm schließlich mit einem Notruf im 20-m-Amateurfunkband bei Alberto Mattei, IT9MRM, Präsident des italienischen Amateurfunkverbandes ARI. Die “Mea Lux” sei vor Spitzbergen in schweren Sturm geraten, 6 m hohe Wellen hätten das Schiff schwer beschädigt und Wasser sei eingebrochen. Es drohe zu sinken. Die Satelliten-INMARSAT-Verbindungen funktionierten nicht mehr wegen des starken Schaukelns und der Tatsache, dass diese in Polregionen nur schwache Signale liefern.

So wurde die Amateurfunkstation zum Lebensretter, die alarmierte norwegische Küstenwache rettete die Schiffsinsassen mit dem Hubschrauber. Das Schicksal des aufgegebenen Schiffes ist ungewiss, ebenso ist das wohl das unfreiwillige Ende der Nobile-Gedächtnisexpedition.

Tnx Info Rainer, DF2NU

Quelle: www.funkamateur.de